Von Suppen, Kürtös und Wackelpudding
Nachdem ich am Samstag einem wahren Putzteufel glich, durch die Wohnung fegte und alles was mir in die Quere kam aufsaugte – lediglich ein paar Möbelstücke und meine lieben Mitbewohner blieben verschont -, machten wir uns einen richtigen Faulenzersamstag mit den Disziplinen "Next Couchpotato", "Rumhanging", "All you can eat" und "Tour de Shop", mit keinem wirklich eindeutigen Sieger :-)
Gestern ging es dann auf mit dem Zug nach Sibiu. Mit Händen und Füßen habe ich mit einer nicht englisch sprechenden Bahndame erfolgreich über unsere Fahrkarten gefachsimpelt.
Wir machten uns einen wirklich schönen Tag bei sonnigem Wetter, löffelten auf dem Marktplatz genüsslich eine leckere Eintopfsuppe und krönten alles mit einem Mini- Kürtös für jeden von uns.
Mehr als gesättigt bestaunten wir erst das innere einer Kirche und rollten dann weiter "to the highest tower of Transilvania".
Vielleicht war es unser mehr als erhöhter Blutzuckerspiegel (um nicht von einem wahren ZuckerFLASH zu sprechen), vielleicht auch blanke Naivität- Jedenfalls kauften wir alle drei Karten für den Aufstieg, obwohl zwei von uns erhebliche Probleme mit der Höhe haben.
Rauf ging es eine steile, wahnsinnig enge Wendeltreppe ohne Geländer, dafür aber mit unregelmäßigen, schiefen, zum schlittern verleitende Stufen.
Mir wurde total schlecht, drohten wir doch zu fallen, und war so froh, dass uns niemand entgegenkam – wohin hätten wir auch ausweichen sollen?
Und dann stand es vor uns: Ein riesiges, gefühlte kilometerhohes, frei schwingendes Eisengerüst!!!
Die Treppen hatten zwar diesmal ein Geländer aufzuweisen, jedoch bestanden sie aus Gittern und man konnte nicht anders, als von jedem x-beliebigen Punkt aus in den todbringenden Abgrund zu blicken.
Dies war auch der Grund, weshalb zwei der tapferen, aber kalkweisen Bergsteiger (die unter anderem den ersten Buchstaben ihres Vornamens, die Liebe zu Hühnern und die Höhenangst gemeinsam haben) schon nach dem erste Abstatz eine gumieartige Substanz in den Beinen bemerkten und das Gefühl hatten, dass ihre Knie durch Wackelpudding ausgetauscht worden waren.
Ich musste mich festhalten und wollte einen Punkt fixieren und starrte auf meinen Schuh – ein Fehler, denn der Schuh stand auf dem Gitter und das Gitter ließ wie gesagt keine Phantasie über die Schlucht unter uns zu! Und dann noch dieses Schwingen des gesamten Gerüsts!!!
Laaaaangsam und mit dem Leben ins Reine kommen (da damit abschließend) kehrten Karuna und ich zurück auf die Ebene der Wendeltreppe, während Elke – wie sie später selbst betonte – "heldenmutig" und entschlossen den Weg nach oben antrat und im Dunkeln verschwand.
Während wir besorgt und bewundernd zugleich auf unsere Mitstreiterin und nun Heldin, die eine Fotomission zu beenden hatte, warteten, begegneten uns noch weitere, plötzlich nicht mer so entschlossene Bergsteiger, die ebenfalls fassungslos das Stahlgerüst anstarrten und kopfschüttelnd den Aufstieg abbrachen.
Auch Absteiger kamen uns mit Galgenhumor ("Finally me and my stomach are down") bis Hysterie ("Holy S********T") entgegen. Auch Elke kam mit Beweisfotos gesund und freudenstrahlend zurück, als wäre es das normalse auf der Welt mal eben ein paar Hundert Meter nach oben zu krackseln und wie ein Marienkäfer auf einem Grashalm ein paar Runden hin- und- herzuschwingen.
Wir waren froh, dass wir sie nich hatten bergen müssen! Vielleiht wären wir nach drei Tagen oben zitternd oben angekommen, aber den Weg hinunter hätten wir bestimmt nicht geschafft!
Nachdem wir noch eine andere deutsche Praktikantin kennengerlernt hatten und wir bei Dämmerung in einem total modernen Zug, der irgendwie nicht hierher passte, heimzuckelte, machten wir uns etwas Sorgen rechtzeitig auszusteigen. Denn hier wird es augenblicklich stockfinster und die Bahnhöfe, ohnehin schon spärlich beschildert, sind nicht beleuchtet.
Wir blinden Hühner fanden aber unser Korn und flatterten, bockten und gackerten gut gelaunt erst in unseren Stall und dann ab in die Federn :-)
Beitrag von Kathrin
Gestern ging es dann auf mit dem Zug nach Sibiu. Mit Händen und Füßen habe ich mit einer nicht englisch sprechenden Bahndame erfolgreich über unsere Fahrkarten gefachsimpelt.
Wir machten uns einen wirklich schönen Tag bei sonnigem Wetter, löffelten auf dem Marktplatz genüsslich eine leckere Eintopfsuppe und krönten alles mit einem Mini- Kürtös für jeden von uns.
Mehr als gesättigt bestaunten wir erst das innere einer Kirche und rollten dann weiter "to the highest tower of Transilvania".
Vielleicht war es unser mehr als erhöhter Blutzuckerspiegel (um nicht von einem wahren ZuckerFLASH zu sprechen), vielleicht auch blanke Naivität- Jedenfalls kauften wir alle drei Karten für den Aufstieg, obwohl zwei von uns erhebliche Probleme mit der Höhe haben.
Rauf ging es eine steile, wahnsinnig enge Wendeltreppe ohne Geländer, dafür aber mit unregelmäßigen, schiefen, zum schlittern verleitende Stufen.
Mir wurde total schlecht, drohten wir doch zu fallen, und war so froh, dass uns niemand entgegenkam – wohin hätten wir auch ausweichen sollen?
Und dann stand es vor uns: Ein riesiges, gefühlte kilometerhohes, frei schwingendes Eisengerüst!!!
Die Treppen hatten zwar diesmal ein Geländer aufzuweisen, jedoch bestanden sie aus Gittern und man konnte nicht anders, als von jedem x-beliebigen Punkt aus in den todbringenden Abgrund zu blicken.
Dies war auch der Grund, weshalb zwei der tapferen, aber kalkweisen Bergsteiger (die unter anderem den ersten Buchstaben ihres Vornamens, die Liebe zu Hühnern und die Höhenangst gemeinsam haben) schon nach dem erste Abstatz eine gumieartige Substanz in den Beinen bemerkten und das Gefühl hatten, dass ihre Knie durch Wackelpudding ausgetauscht worden waren.
Ich musste mich festhalten und wollte einen Punkt fixieren und starrte auf meinen Schuh – ein Fehler, denn der Schuh stand auf dem Gitter und das Gitter ließ wie gesagt keine Phantasie über die Schlucht unter uns zu! Und dann noch dieses Schwingen des gesamten Gerüsts!!!
Laaaaangsam und mit dem Leben ins Reine kommen (da damit abschließend) kehrten Karuna und ich zurück auf die Ebene der Wendeltreppe, während Elke – wie sie später selbst betonte – "heldenmutig" und entschlossen den Weg nach oben antrat und im Dunkeln verschwand.
Während wir besorgt und bewundernd zugleich auf unsere Mitstreiterin und nun Heldin, die eine Fotomission zu beenden hatte, warteten, begegneten uns noch weitere, plötzlich nicht mer so entschlossene Bergsteiger, die ebenfalls fassungslos das Stahlgerüst anstarrten und kopfschüttelnd den Aufstieg abbrachen.
Auch Absteiger kamen uns mit Galgenhumor ("Finally me and my stomach are down") bis Hysterie ("Holy S********T") entgegen. Auch Elke kam mit Beweisfotos gesund und freudenstrahlend zurück, als wäre es das normalse auf der Welt mal eben ein paar Hundert Meter nach oben zu krackseln und wie ein Marienkäfer auf einem Grashalm ein paar Runden hin- und- herzuschwingen.
Wir waren froh, dass wir sie nich hatten bergen müssen! Vielleiht wären wir nach drei Tagen oben zitternd oben angekommen, aber den Weg hinunter hätten wir bestimmt nicht geschafft!
Nachdem wir noch eine andere deutsche Praktikantin kennengerlernt hatten und wir bei Dämmerung in einem total modernen Zug, der irgendwie nicht hierher passte, heimzuckelte, machten wir uns etwas Sorgen rechtzeitig auszusteigen. Denn hier wird es augenblicklich stockfinster und die Bahnhöfe, ohnehin schon spärlich beschildert, sind nicht beleuchtet.
Wir blinden Hühner fanden aber unser Korn und flatterten, bockten und gackerten gut gelaunt erst in unseren Stall und dann ab in die Federn :-)
Beitrag von Kathrin
Sibiu-Mediasch - 4. Okt, 15:44