Hermannstädter trubel

Heute war ich irgendwie total fit. Wir sind in die Schule. Dort haben meine Schüler eine Blitzarbeit in Mathe geschrieben. Über die römischen Zahlen, die ich ja eingeführt und wiederholt hatte. Es war sehr gut! Bin also im Unterricht nicht soooo verpeilt wie ich mich fühle. In meine Klasse ist eine neue Praktikantin gekommen. Sie ist ganz anders als ich. Sie kommt auch nur zum Zuschauen. Sie ist aus Leverkusen und kann anscheinend mit einem Auslandspraktikum ihren Schnitt im Abitur verbessern. Hm... gerecht finde ich das ganz und gar nicht:-) In der zweiten Stunde waren wir bei der Direktorin. Eine nette, aber vielbeschäftigte Frau. Eigentlich wollten wir nur den Schulstempel, aber sie wollte sich noch ein wenig mit uns unterhalten und wir tranken Kaffee und redeten und redeten. Kurz vor Ende der zweiten Stunde sind wir dann entlassen worden. Ich sprang in meine Klasse zurück, wo meine Schüler und meine Fr. G. sich sehr freuten. Es folgte die letzte Stunde für mich an diesem Tag. Wir haben uns dann zu dritt auf den Weg nach Hermannstadt gemacht. Zugfahrkarten holen klappt nun wie am Schnürchen. Als wir dann angekommen sind fuhr uns der Bus, den wir nehmen wollten vor der Nase weg. Ja wir wollten das dortige Freilichtmuseum besuchen und hatten einen ausgesprochen schönen Tag erwischt. Und da standen wir am Bahnhof. Wie begossene Pudel. Der nächste Bus wäre erst in 1 ½ Stunden gefahren. Also sprachen wir uns Mut zu und hüpften in ein Taxi, dessen Fahrer bei dein Worten: „Do you speak english?“ freudig gestahlt hatte. Der Taxifahrer war sehr „herzig“, er trällerte zu „my heart will go on“ und dirigierte während der Fahrt auch noch ein ganzes Orchester. Außerdem schaffte er es, sich mit uns auf Englisch zu unterhalten, und das richtig gut! Es war toll und interessant. Am Museum angekommen wollte er uns kaum gehen lassen, erst nachdem er sich versichert hatte, dass wir auch wieder zum Bahnhof kommen würden, verabschiedete er sich.
Wir gingen also durch das Museum. Wirklich ein tolles Museum. Es ging vorbei an alten Windmühlen, an Fähren und Pressen direkt in ein Gasthaus. Wir haben seeehr lecker gegessen. Das erste mal seit wir hier sind gab es wieder Hähnchen, bei mir klassisch mit Maisbrei. Dort gab es viele freilaufende Hunde, wie überall hier. Auch ganz kleine, sie stanken, aber sie waren süß. Nachdem wir auch unsere Verwirrung über den Preis geklärt hatten (die Preisangabe war pro 100g und nicht pro Portion, das hatte uns verwirrt und den Kellner amüsiert) gings weiter. Vorbei an schönen alten Gehöften, an Sennerhütten und öffentlichen Gebäuden, wie Schulen und Kirchen. Alles war nett hergerichtet, allerdings nicht so gut gepflegt wie bei „uns“. Wir hatten einen wunderschönen Tag erwischt. Die Sonne lachte uns vom Himmel an (und später vermutlich aus:-)) und es war angenehm war. Wir steuerten dann ein vermeintliches Goldbergwerk an, waren aber etwas enttäuscht, als es sich nur als Attrappe entpuppte. Es folgte noch ein Stück durch einen Wald und dann war es auch schon 17 Uhr und wir strebten dem Eingang entgegen. Am Eingang hatte man uns versichert, dass jede Stunde ein Bus fahren würde. Dem war nicht so. Also rief man uns ein Taxi. Der Fahrer sprach nichts, nicht weil er unfreundlich war, sondern weil er weder Englisch, noch Deutsch sprach. Also sagte ich „Gara“, da er Trainstation nicht verstand und los gings. Sicher war ich nicht, aber wir kamen zum Bahnhof. Dort wollten wir eine Busfahrkarte kaufen, da man uns versichert hatte, dass stündlich Busse nach Mediasch fahren würden. Nun ja, in Rumänien benötigt man ab und an Geduld. Also hatte wir noch knapp 2 Stunden in denen wir in Sibiu Cafe frappe tranken und uns mit der neuen Bekanntschaft (Pia) trafen. Diese erzählte uns eine Menge von ihrer Gastfamilie und da war ich seeeehr froh, dass wir eine Wohnung haben, auch wenn wir sie mit Pamela, Kuscheltieren und einer Vermieterin teilen müssen:-) Anschließend fuhren wir zurück, mit dem neuen Zug, mit dem wir das letzte mal schon gefahren waren. In Medisch nahmen wir wieder ein Taxi zu unserer Fr. D., denn uns erwartete noch ein langer Abend. Für den Taxifahrer mussten wir Luftfußball spielen, damit er Stadion verstand. Bei ihr angekommen, gab es leckeres Abendbrot und Schnaps. Meine liebe Fr. G kam auch noch und wir besprachen, neben vielem Anderem, das Abschiedsfest. Ein schöner Abend. Daheim fiel ich einfach ins Bett, bzw. aufs Sofa.

beitrag von karuna

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