Abenteuer Einkauf, Noroc und Frauengespräche...
12. September: Oh Schreck, wir haben ca. 11 Stunden geschlafen! Wir waren wohl doch ziemlich geschafft von all den neuen Eindrücken. Als erstes haben wir lecker gefrühstückt und dann ging es ans Fertigmachen für unseren ersten Stadtbummel ohne helfende Begleitung. Mir war schon etws mulmig. Dieses Gefühl verstärkte sich, als wir dann über die Brücke liefen, die von unserem Hochhaus zum Stadtzentrum führt und direkt zum Markt gelangten, wo wir Gemüse kaufen wollten. Am Markt hörte man so gut wie nur Rumänisch und man sah Menschen, die aus abgelegeneren Teilen der Umgebung kamen. Wir liefen erst mal durch den Markt durch und gingen fanden uns auf dem großen Platz vor dem Rathaus wieder. Von dort bummelten wir durch ein kleines Gässchen bis zu einem schönen, mit Blumen geschmückten Platz, wo wir uns eine Weile auf die Bank setzten und die zwei dort stattfindenden Hochzeiten anschauten. Nach einer Weile in der Sonne, (inzwischen ist es ziemlich warm geworden), gingen wir weiter zum schiefen Kirchturm. Dort haben wir auch die deutsche Schule gefunden. Sie ist in einem Teil der umgebenden Mauer der Kirche untergebracht. Nach einem Besuch in der Kirche, wo uns die Wandteppiche auffielen (später laßen wir in einem Buch, dass die Teppiche wohl Geschenke aus dem Orient und von Kaufleuten und wichtigen Besuchern der Stadt seien), schlenderten wir zurück zum Markt. Nachdem wir lange überlegten, wie wir das nun anstellen sollten, entschlossen wir uns zu zwei Frauen zu gehen und Kartoffeln zu kaufen. Wir wollten 12 Kartoffeln und bekamen 12 Kilo Kartoffeln. Nach kurzer Besprechung waren wir einverstanden und ich schleppte die Katoffeln über den Markt zum nächsten Stand. Wir einigten uns, nur bei Frauen zu kaufen, da die Männer ab und zu etwas anzüglich und auch komisch waren:-). Wir trafen auch promt auf eine Frau, welche gute Tomaten hatte und einen ausgeprägten Mutterinstikt. Wir kauften 6 Tomaten und bekamen 4 Gurken und eine Zwiebel geschenkt. Sie hatte wohl verstanden, dass wir Salat machen wollten, denn als wir am Stand hinter ihr einen Salatkopf erstehen wollte, rief sie einen Jungen her, der Englisch konnte und so fiel die Verständigung leichter. Wir verabschiedeten uns gegenseitig und zogen weiter um eine Melone zu kaufen. Danach wollten wir heim gehen. Wir kamen an einen Stand und verständigten uns das erste mal mit einem Mann. Die Melone und das Geld war schnell gewechselt und wir wollten sie schon einpacken, als der Mann ein Messer zog und wild uns einredete. Ich dachte er wolle, dass wir die Melone gleich probieren oder essen oder so. Ich glaube alle unsere Gesichter drückten etwas Entsetzen aus. Er stach aber nur einmal kurz auf die Melone ein, so dass diese platzte. Ich denke, er wollte uns beweisen, dass die Melone richtig reif ist. Wir trugen unsere Einkäufe als noch Hause (bemerkten dabei, dass wir wirklich sehr groß sind, die meisten Menschen sind mindestens einen Kopf kleiner als wir, weshalb wir auch angestarrt wurden) und fingen an zu kochen. Gestern hatten wir Spagetti und heute gab es Salat, Kartoffeln und Quark, den wir allerdings nochmal gesondert mit Seife, Suppenbrühe und Wein, gekauft hatten. Wir aßen und stellten fest, dass die Sachen vom Markt wirklich gut schmeckten. Nach dem wir vollgegessen auf dem Sofa saßen, versuchten wir die Musikanlage in Gang zu bekommen, was nach vielen Versuchen und PROTECT auf dem Display auch funktionierte. Dann filmten wir die singende Pamela und hatten riesen Spaß dabei. Wir laßen uns aus den Reiseführern vor und machten eine Liste, was wir alles Besichtigen wollen. Inzwischen war es so etwa halb neun und wir beschlossen den Wein zu öffnen, aber, welch Wunder, wir fanden keinen Korkenzieher! Wir suchten überall und klingelten bei der Nachbarin Fr. E. der die Wohnung gehört, aber es war keiner da. Also ging die Suche weiter. Wir überlegten uns vielleicht einfach eine Schere zum öffnen zu nehmen, aber diese Idee war uns dann doch wieder etwas zu verwegen. Ganz zufällig hob ich einen Korb hoch und TARAAAAA da war der Korkenzieher und der Abend gerettet! Wir tranken Wein, aßen Melone und sprachen über Gott und die Welt. Es war eine schöne Stimmung und interessante Gespräche. Dann laßen wir uns lustige Stellen aus den vorhandenen Büchern vor. Zu dem Zeitpunkt klopfte es und unsere mütterliche Vermieterin schaute nach uns (sie war an diesem Tag auf einer Hochzeit gewesen), fragte ob alles in Ordnung sei und es uns gut gehe. Wir bejahten und erzählten kurz vom Markt. Gegen 23Uhr fielen wir in unsere Betten.
Beitrag von Karuna
Beitrag von Karuna
Sibiu-Mediasch - 12. Sep, 14:57