Revival of the "Scheißbrich"

Der achtstündige (!!!) Klassenausflug zum mystischen, vladuzischen Schässburg begann wie auf Kommando mit einem unheimlichen, bombastischen Gewitter, das mit Blitz und Donner alles andere als geizte und uns schon mitten in der Nacht, vor dem ohnehin schon sehr frühen Weckerklingeln, aus dem Bett katapultierte.
Die Stimmung war im Morgengrauen also schon mehr als passend, was sich allerdings auf unser Gemüt weniger auswirkte: Die Kinder standen aufgeregt und überpünktlich am Bahnhof bereit und plapperten munter bis überdreht miteinander.
Wie auf ein geheimes Zeichen stürtzten sich einige Kinder auf unsere (noch) freien Arme, um nach unseren Händen zu greifen und uns so als Partner für den traditionellen Gänsemarsch auszuwählen.
An solchen Tagen wünsche ich mir oft einen Oktopus in der Familie zu haben, sodass ich mehr Kinder an die Hand nehmen könnte... Um das unübersichtliche Kinderknäul an meinen Fingern zu bändigen, einigten wir uns auf ein faires Abwechseln :-)
Mit dem bereits erwähnten "Schnellzug" ging es dann ab nach Schässburg, um zunächst die dortige deutsche Schule zu besuchen. Ich möchte nicht so genau darauf eingehen, nur festhalten, dass unsere Medias-Schule eindeutig wohlerzogene Schüler aufweist... *Blume an den Mund halt und druch die Blume sprech* ;-)
Danach machten wir uns auf, zu einer abenteurlichen Erkundungstour, "1,2,3......173" Stufen hinauf zu einer Kirche, vorbei an einem Felsvorsprung mit sagenhaftem Ausblick über die Stadt, zurück in die Stadt am Radhaus vorbei und hinein in den sogenannten Stundenturm, um dessen knarzigen Holztreppen hinaufzukrackseln und (mit etwas zittrigen Beinen, man beachte die Höhe) erneut den unbeschreiblichen Ausblick über die Stadt zu genießen.
Als wir an wohlbekannten Orten vorbeikamen, an denen wir beim ersten Besuch mit unseren Vladuzen waren, mussten wir uns immer angrinzen. Danke nochmal, ihr Flattermänner, für die lustige Zeit in "Scheißbrich"!
Um bei en Meerestieren zu bleiben, würde ich unsere Truppe am Ende des Ausfluges als platte Flundern bezeichnen. Wir waren wirklich erschöpft und kämpften uns zurück ins Tal an den Bahnhof, während die Kinder fröhlich deutsche Kinderlieder anstimmten.
An dieser Stelle grüße ich meinen Ohrwurm, der mir seitdem etwas über eine Oma vorträllert, die im Hühnerstall Motorrad fährt, einen Nachttopf mit Beleuchtung aufweist und einen durch gardienenbehangene Brillengläser anblickt.
Während wir auf den zug warteten, ließen uns die Kinder bunt durcheinandergewürfelte rumänische Vokabeln aufsagen. Anfangs fragten wir noch nach deren Bedeutung, doch als es immer komplizierter wurde und wir schließlich Sätze bildeten, hörten wir damit auf.
Ein Fehler, da ich plötzlich gröhlende Kinder um mich herum hatte. Ich hatte tatsächlich einen Satz geäußert, der einen Weihnachtsmann beinhaltete, der einen hölzernen Allerwertesten besaß...:-D
Gerade haben wir uns mit selbstgemachten leckeren Krautwickel (Danke an die Nachbarin) die Bäuche vollgehauen und werden unn gleich erschöpft, aber zufrieden vor den Fernsehn plumpsen lassen.


Zum Schluss möchte ich noch mein allerliebstes Geburtstagskind in Deutschland grüßen! Wäre heute so gerne dabei, um dich zu feiern. Alles, alles gute, Süße, lass es krachen :-)

Beitrag von Kathrin

Romania

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