Donnerstag, 8. Oktober 2009

letzte vorbereitungen

Oh Mensch, jetzt ist es fast vorbei. Ich bin ehrlich traurig, mich von allem und allen hier zu verabschieden. Schade, dass diese letzten Tage so stressig sind. In der Schule heute habe ich gleich meine letzte Stunde gehalten. Sie hat gut geklappt und war wirklich schön. Schade, ich vergesse immer Fotos zu machen. Danach folgte eine Geographiestunde. Ich bewundere meine Mentorin immer wieder mit wie viel Witz sie die Dinge den Kindern beibringen kann. Auf diese Stunde folgte meine letzte Rumänischstunde und dann hatte ich noch Wahlfach. Wir hatten so etwas wie die Generalprobe und sie war nicht so toll. Muss wohl so sein. Ich habe mir auf jeden Fall inkompetent gefühlt. Aber anschließend besserte sich mein niedergeschlagenes Gemüt wieder, als wir von dem Pfarrer eine Kirchenführung bekamen. Ich find das immer alles so interessant! In der Kirche gibt es Bänke, auf die man sich normal setzt und dann steht man auf, klappt die Lehne auf die andere Seite und schon kann man sich von der anderen Seite auf die Bank setzten. Super System! Dann gingen wir nach Hause... Dort fing dann der Stress erst richtig an. Waschen, packen, Geschenke vorbereiten, Essen, Besprechung mit den Mentorinnen wegen der Beurteilungen, Kuchen backen, Nudelsalat machen und so weiter. Die Nacht wird kurz und morgen wird es früh.

beitrag von karuna

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Kronstadts Höhen

In der Frühe ging es zum Kirchhof und in einen „Mikrobus“. Mit halsbrecherischem Fahrstil fuhren wir mit den beiden Pfarrern (wie sagte Fr. G.: die Engel fahren mit) nach Kronstadt (Brasov). Die Überholmanöver wurden immer toller und manch einer war froh, als wir ankamen. Elke hatte es an diesem Tag schwer mit uns. Wir hatten super Laune und hatten die Fahrt über unseren „Stachelfisch“ ein wenig geneckt. In Kronstadt aßen wir in einer Pfannkucherei einen so leckeren Pfannkuchen, dass ich das daheim auch probieren will. Es gab etwa 25 verschiedene Variationen, süß wie salzig. Zum trinken hatten wir Schokolade. Die Schokolade war dickflüssig, ähnlich wie Pudding, aber doch nicht ganz. Super lecker. Nach dieser Stärkung liefen wir durch die Geschäfte. Anders als in Sibiu, kann man hier schön shoppen. Ich habe noch ein paar Kleinigkeiten erstanden. Und dann,... dann... dann entdeckten wir eine Seilbahn. Ich wollte nicht in diese Blechbüchse, konnte aber keine Müdigkeit vortäuschen und bin mit hinein. Oh je, hatte ich wackelige Beine. Aber wir kamen gut oben an und nach vielen Fotos und einer wunderschönen Aussicht, auch wieder runter. Dann gingen wir endlich die schwarze Kirche von Kronstadt besichtigen. Sie ist rießig und sehr schön. Auch hier überall Gebetsteppiche. Auf dem Rückweg verirrten wir uns in ein Schuhgeschäft... Hätte ich Geld, hätte ich den ganzen Laden gekauft! Tolle Schuhe von RedLips. Dann gingen wir in das dortige Einkaufszentrum und anschließend gab es dann schon Mittagsessen:-) Nudeln! Endlich mal wieder. In strammen Schritt ging es dann zum Treffpunkt mit unserer Mitfahrgelegenheit. Da standen wir, bestellt und nicht abgeholt. Mit einer Stunde Verspätung – wir haben uns während dessen köstlich über das Ein-und Ausfahren in/aus einem Kreisel hier in Rumänien amüsiert, ging es heimwärts. Schnell war es ruhig bei uns, da wir in einem Dämmerzustand hineinglitten um die Heimfahrt zu überstehen:-) Nur das Piepsen, das ab und an das Auto von sich gab, und die schwache Leuchtkraft der Scheinwerfer hielt mich wach (meistens). Ich tippe auf Lichtmaschine futsch:-P Daheim angekommen habe ich dann meine wirklich letzte Stunde vorbereitet und ab ins Bett.

beitrag von karuna

Dienstag, 6. Oktober 2009

Hermannstädter trubel

Heute war ich irgendwie total fit. Wir sind in die Schule. Dort haben meine Schüler eine Blitzarbeit in Mathe geschrieben. Über die römischen Zahlen, die ich ja eingeführt und wiederholt hatte. Es war sehr gut! Bin also im Unterricht nicht soooo verpeilt wie ich mich fühle. In meine Klasse ist eine neue Praktikantin gekommen. Sie ist ganz anders als ich. Sie kommt auch nur zum Zuschauen. Sie ist aus Leverkusen und kann anscheinend mit einem Auslandspraktikum ihren Schnitt im Abitur verbessern. Hm... gerecht finde ich das ganz und gar nicht:-) In der zweiten Stunde waren wir bei der Direktorin. Eine nette, aber vielbeschäftigte Frau. Eigentlich wollten wir nur den Schulstempel, aber sie wollte sich noch ein wenig mit uns unterhalten und wir tranken Kaffee und redeten und redeten. Kurz vor Ende der zweiten Stunde sind wir dann entlassen worden. Ich sprang in meine Klasse zurück, wo meine Schüler und meine Fr. G. sich sehr freuten. Es folgte die letzte Stunde für mich an diesem Tag. Wir haben uns dann zu dritt auf den Weg nach Hermannstadt gemacht. Zugfahrkarten holen klappt nun wie am Schnürchen. Als wir dann angekommen sind fuhr uns der Bus, den wir nehmen wollten vor der Nase weg. Ja wir wollten das dortige Freilichtmuseum besuchen und hatten einen ausgesprochen schönen Tag erwischt. Und da standen wir am Bahnhof. Wie begossene Pudel. Der nächste Bus wäre erst in 1 ½ Stunden gefahren. Also sprachen wir uns Mut zu und hüpften in ein Taxi, dessen Fahrer bei dein Worten: „Do you speak english?“ freudig gestahlt hatte. Der Taxifahrer war sehr „herzig“, er trällerte zu „my heart will go on“ und dirigierte während der Fahrt auch noch ein ganzes Orchester. Außerdem schaffte er es, sich mit uns auf Englisch zu unterhalten, und das richtig gut! Es war toll und interessant. Am Museum angekommen wollte er uns kaum gehen lassen, erst nachdem er sich versichert hatte, dass wir auch wieder zum Bahnhof kommen würden, verabschiedete er sich.
Wir gingen also durch das Museum. Wirklich ein tolles Museum. Es ging vorbei an alten Windmühlen, an Fähren und Pressen direkt in ein Gasthaus. Wir haben seeehr lecker gegessen. Das erste mal seit wir hier sind gab es wieder Hähnchen, bei mir klassisch mit Maisbrei. Dort gab es viele freilaufende Hunde, wie überall hier. Auch ganz kleine, sie stanken, aber sie waren süß. Nachdem wir auch unsere Verwirrung über den Preis geklärt hatten (die Preisangabe war pro 100g und nicht pro Portion, das hatte uns verwirrt und den Kellner amüsiert) gings weiter. Vorbei an schönen alten Gehöften, an Sennerhütten und öffentlichen Gebäuden, wie Schulen und Kirchen. Alles war nett hergerichtet, allerdings nicht so gut gepflegt wie bei „uns“. Wir hatten einen wunderschönen Tag erwischt. Die Sonne lachte uns vom Himmel an (und später vermutlich aus:-)) und es war angenehm war. Wir steuerten dann ein vermeintliches Goldbergwerk an, waren aber etwas enttäuscht, als es sich nur als Attrappe entpuppte. Es folgte noch ein Stück durch einen Wald und dann war es auch schon 17 Uhr und wir strebten dem Eingang entgegen. Am Eingang hatte man uns versichert, dass jede Stunde ein Bus fahren würde. Dem war nicht so. Also rief man uns ein Taxi. Der Fahrer sprach nichts, nicht weil er unfreundlich war, sondern weil er weder Englisch, noch Deutsch sprach. Also sagte ich „Gara“, da er Trainstation nicht verstand und los gings. Sicher war ich nicht, aber wir kamen zum Bahnhof. Dort wollten wir eine Busfahrkarte kaufen, da man uns versichert hatte, dass stündlich Busse nach Mediasch fahren würden. Nun ja, in Rumänien benötigt man ab und an Geduld. Also hatte wir noch knapp 2 Stunden in denen wir in Sibiu Cafe frappe tranken und uns mit der neuen Bekanntschaft (Pia) trafen. Diese erzählte uns eine Menge von ihrer Gastfamilie und da war ich seeeehr froh, dass wir eine Wohnung haben, auch wenn wir sie mit Pamela, Kuscheltieren und einer Vermieterin teilen müssen:-) Anschließend fuhren wir zurück, mit dem neuen Zug, mit dem wir das letzte mal schon gefahren waren. In Medisch nahmen wir wieder ein Taxi zu unserer Fr. D., denn uns erwartete noch ein langer Abend. Für den Taxifahrer mussten wir Luftfußball spielen, damit er Stadion verstand. Bei ihr angekommen, gab es leckeres Abendbrot und Schnaps. Meine liebe Fr. G kam auch noch und wir besprachen, neben vielem Anderem, das Abschiedsfest. Ein schöner Abend. Daheim fiel ich einfach ins Bett, bzw. aufs Sofa.

beitrag von karuna

Montag, 5. Oktober 2009

Pausengespräche

Heute war ein sehr entspannter Schultag für mich. Ich musste keine Stunde halten und konnte mich aufs Beobachten beschränken. Die Kinder haben aber gleich gefragt: "Aber Frau Elke, warum nicht mit Ihnen heute?" Dafür hatte ich in der Pause eine Diskussion, warum Bill von Tokio Hotel schön ist...Ich muss sagen, ich bin immer noch nicht überzeugt. :-)
So langsam tauen die Kinder richtig auf und es ist schade, dass es jetzt bald vorbei ist. Morgen werde ich wieder eine Stunde halten. Mal sehen, wie es wird...
Außerdem muss ich mich doch ein wenig über das deutsche Schulsystem wundern: wir haben an unserer Schule heute Praktikanten aus Leverkusen getroffen. Sie gehen dort in die 12. Klasse und machen jetzt ein Auslandspraktikum. Auf die Frage warum bekamen wir als Antwort: Dadurch wird unser Abischnitt angehoben. Bitte WAS??? Nun ja...Ich habe auch einen Schüleraustausch absolviert und war im Ausland. Leider hat es sich nicht in meiner Abinote niedergeschlagen. Es kam uns sehr komisch vor.
Heute nachmittag müssen wir noch Wasser kaufen gehen. Das ist immer eine Plackerei...

Beitrag von Elke

Sonntag, 4. Oktober 2009

Von Suppen, Kürtös und Wackelpudding

Nachdem ich am Samstag einem wahren Putzteufel glich, durch die Wohnung fegte und alles was mir in die Quere kam aufsaugte – lediglich ein paar Möbelstücke und meine lieben Mitbewohner blieben verschont -, machten wir uns einen richtigen Faulenzersamstag mit den Disziplinen "Next Couchpotato", "Rumhanging", "All you can eat" und "Tour de Shop", mit keinem wirklich eindeutigen Sieger :-)

Gestern ging es dann auf mit dem Zug nach Sibiu. Mit Händen und Füßen habe ich mit einer nicht englisch sprechenden Bahndame erfolgreich über unsere Fahrkarten gefachsimpelt.
Wir machten uns einen wirklich schönen Tag bei sonnigem Wetter, löffelten auf dem Marktplatz genüsslich eine leckere Eintopfsuppe und krönten alles mit einem Mini- Kürtös für jeden von uns.
Mehr als gesättigt bestaunten wir erst das innere einer Kirche und rollten dann weiter "to the highest tower of Transilvania".
Vielleicht war es unser mehr als erhöhter Blutzuckerspiegel (um nicht von einem wahren ZuckerFLASH zu sprechen), vielleicht auch blanke Naivität- Jedenfalls kauften wir alle drei Karten für den Aufstieg, obwohl zwei von uns erhebliche Probleme mit der Höhe haben.
Rauf ging es eine steile, wahnsinnig enge Wendeltreppe ohne Geländer, dafür aber mit unregelmäßigen, schiefen, zum schlittern verleitende Stufen.
Mir wurde total schlecht, drohten wir doch zu fallen, und war so froh, dass uns niemand entgegenkam – wohin hätten wir auch ausweichen sollen?
Und dann stand es vor uns: Ein riesiges, gefühlte kilometerhohes, frei schwingendes Eisengerüst!!!
Die Treppen hatten zwar diesmal ein Geländer aufzuweisen, jedoch bestanden sie aus Gittern und man konnte nicht anders, als von jedem x-beliebigen Punkt aus in den todbringenden Abgrund zu blicken.
Dies war auch der Grund, weshalb zwei der tapferen, aber kalkweisen Bergsteiger (die unter anderem den ersten Buchstaben ihres Vornamens, die Liebe zu Hühnern und die Höhenangst gemeinsam haben) schon nach dem erste Abstatz eine gumieartige Substanz in den Beinen bemerkten und das Gefühl hatten, dass ihre Knie durch Wackelpudding ausgetauscht worden waren.
Ich musste mich festhalten und wollte einen Punkt fixieren und starrte auf meinen Schuh – ein Fehler, denn der Schuh stand auf dem Gitter und das Gitter ließ wie gesagt keine Phantasie über die Schlucht unter uns zu! Und dann noch dieses Schwingen des gesamten Gerüsts!!!
Laaaaangsam und mit dem Leben ins Reine kommen (da damit abschließend) kehrten Karuna und ich zurück auf die Ebene der Wendeltreppe, während Elke – wie sie später selbst betonte – "heldenmutig" und entschlossen den Weg nach oben antrat und im Dunkeln verschwand.
Während wir besorgt und bewundernd zugleich auf unsere Mitstreiterin und nun Heldin, die eine Fotomission zu beenden hatte, warteten, begegneten uns noch weitere, plötzlich nicht mer so entschlossene Bergsteiger, die ebenfalls fassungslos das Stahlgerüst anstarrten und kopfschüttelnd den Aufstieg abbrachen.
Auch Absteiger kamen uns mit Galgenhumor ("Finally me and my stomach are down") bis Hysterie ("Holy S********T") entgegen. Auch Elke kam mit Beweisfotos gesund und freudenstrahlend zurück, als wäre es das normalse auf der Welt mal eben ein paar Hundert Meter nach oben zu krackseln und wie ein Marienkäfer auf einem Grashalm ein paar Runden hin- und- herzuschwingen.
Wir waren froh, dass wir sie nich hatten bergen müssen! Vielleiht wären wir nach drei Tagen oben zitternd oben angekommen, aber den Weg hinunter hätten wir bestimmt nicht geschafft!

Nachdem wir noch eine andere deutsche Praktikantin kennengerlernt hatten und wir bei Dämmerung in einem total modernen Zug, der irgendwie nicht hierher passte, heimzuckelte, machten wir uns etwas Sorgen rechtzeitig auszusteigen. Denn hier wird es augenblicklich stockfinster und die Bahnhöfe, ohnehin schon spärlich beschildert, sind nicht beleuchtet.
Wir blinden Hühner fanden aber unser Korn und flatterten, bockten und gackerten gut gelaunt erst in unseren Stall und dann ab in die Federn :-)

Beitrag von Kathrin

Sibiu - bisschen verwirrt

Wir haben relativ lange geruht. Doch nach dem schönen Tag gestern, waren wir ausgeschlafen. Mir geht es auch wieder besser, bzw. gut. Bis auf Rückenschmerzen.:-) Wir hatten heute vor, nach Hermannstadt mit dem Zug zu fahren. Eigentlich kennen wir uns jetzt erst richtig gut aus, so dass es wirklich schade ist, dass wir in einer Woche schon wieder daheim sind. Also nach gemütlichem Aufstehen und gegenseitigem necken, sind wir dann zum Bahnhof. Sie sprechen dort kein deutsch und wenig englisch. Unsere liebe Karthin hat es dann mit:“Mediasch to Sibiu schi (und) Sibiu to Medisch“ und drei Finger in der Luft geschafft, drei Hin-und Rückfahrkarten nach Hermannstadt zu bekommen. Umgerechnet für 2,80 Euro. Das würde bei uns über 10 Euro kosten!... Traumhaft. Also sind wir nach kurzem Überlegen, welches denn nun unser Zug sei, in den richtigen Zug gestiegen, toootal stolz auf unsere Fahrkarten. Und los ging die 1 ½ Stunden fahrt. Langsam und gemütlich. Wir bewunderten die „Landung“ und fuhren schließlich in Sibiu ein. Uns war nicht klar, welcher Bahnhof der richtige war. Da gibt es mehrere. Sibiu Halta hörte sich verlockend an, aber dort wäre der Zug zu früh gewesen (hier ist ma niiiie zu früh) und so stiegen wir Sibiu CFR aus und taraaaaaa es war der richtige. Die Altstadt fanden wir sofort. Dort suchten wir dann das Café Erasmus. Das führte zu vielen Heiterkeitsausbrüchen. Kathrin hatte eine Einheimische gefragt und sie meinte, dass es hier über all Cafés gäbe und zeigte auf die Cafés in ihrer Nähe. Der Kellner, der von Elke befragt wurde, schüttelte wehmütig den Kopf und die Deutschen, die Kathrin zufälligerweise ausfindig machte, wussten nur: da vorne irgendwo, da hab ich mal eine Erasmustüte bekommen:-) Naja, schließlich habe ich in der deutschen Buchhandlung am Marktplatz gefragt und die Auskunft bekommen: Laufen sie gerade aus, linke Seite, laufen sie ein bisschen, nicht weit und dann rechte Seite. Das haben wir dann getan. Aber wir waren uns sehr unsicher, gaaaaaanz am Ende der Straße haben wir es dann entdeckt! Das hieß für uns, dass wir nun beruhigt essen gehen konnten. Also zurück in die Stadt und zu dem Restaurant, wo wir mit Fr. D. waren. Dort aßen wir leckere Suppe. Oh, ging es uns gut. Danach liefen wir zum großen Platz, setzten uns in die Sonne, aßen Kürtösch zum Nachtisch und beobachteten Menschen und Tauben. Die Tauben halten sich hier in einem erträglichen Mase und sind schön anzusehen. Dann besuchten wir eine Kirche. Dort gefiel es mir, weil der Lilienduft mich an zu Hause erinnerte und es wirklich schöne Gemälde gab. Dann gingen wir zur evangelischen Kirche. Und dort auf den Turm. Die Frau am Eingang sagte etwas von vielen Stufen und der höchste Tum in Transilvanien und los ging unser Aufstieg. Erst ging es eine schmale Wendeltreppe im Kreis. Das ging noch, wobei Kathrin schon etwas grünlich aussah (meine Vermutung, ich lief hinte ihr). Dann ging es weiter. Mit apruptem Ende für mich und Kathrin. Wir fanden uns am Fuße von freischwebenden Treppen wieder, welche sich alle bewegten, wenn man darauf lief. Es gab für die nächsten drei Treppen auch keine Zwischenböden, man konnte also direkt nach unten sehen. Das war für uns zu viel. Elke machte sich an den Aufstieg. Irgendwann entschwand sie unserem Blickfeld. Wir hörten es noch rumpeln und dann warteten wir gebannt auf ihre Rückkehr. Sie lies sich Zeit. Kathrin und ich wollten schon auslosen, wer nach ihr schauen sollte, als wir ihre Schritte vernahmen. Wir waren erleichter, dass wir nicht die Treppen in Angriff nehmen mussten und natürlich auch, dass Elke wieder da war. Dann gingen wir ins Café Erasmus, wo wir uns mit Fr.H. verabredet hatten. Das war sehr nett. Wir haben erzählt, viel gelacht und uns unterhalten. Ein schöner Abschluss des Tages, mit einer neuen Bekanntschaft (Sie bleibt bis Weihnachten hier). Ich habe anschließend meine Bücher von daheim bekommen, die ich mir vor knapp einem Monat geschickt hatte. Eigentlich benötige ich sie jetzt nicht mehr so wirklich. Aber wenigstens sind sie bei mir und ich muss mir weniger Gedanken darum machen.
Als wir uns verabschiedet hatten, gingen wir zum Bahnhof. Auf gut Glück, denn schlau wie wir sind, hatten wir vergessen, nach einem Rückfahrzug zu schauen. Aber wir hatten Glück und mussten nur eine halbe Stunde warten. Nachdem wir im Dunkeln unseren Bahnhof gefunden hatten, ging es heimwärts. Dort aßen wir, sprachen noch lange und dann gingen wir zu Bett. Morgen halte ich meine vorerst letzte Stunde.

PS: fast vergaß ich zu erwähnen, dass unsere Vladuzen uns Eulenpost geschickt haben und wir darüber sehr erfreut waren.

Beitrag von Karuna

Schwindelfrei:-)

Nachtrag zu Samstag: Wir hatten einen freien Tag. Wie schön! Er wurde gleich dazu genutzt, die Wohnung wieder "auf Vordermann" zu bringen. Ein kleiner Einkaufsbummel blieb leider ohne Erfolg, weil die Geschäfte schon zu hatten. Wie auch immer, der Spaziergang hat nicht geschadet und auf unseren Billa und den Markt konnten wir uns verlassen.

Am Sonntag haben wir beschlossen, auf eigene Faust nach Hermannstadt zu fahren. Nach einem kurzen Besuch unserer Vermieterin – sie wollte aber nur fragen, ob wir Mais zum Abendessen haben wollten und mal wieder die Blumen gießen – machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Wir überlegten hin und her, wie wir die Fahrkarten bestellen sollten. Es war dann aber kein Problem, eine Hin- und Rückfahrkarte zu bekommen. "Ähhh, Medias to Sibiu and Sibiu to Medias" mit entsprechender Gestik führte zum Erfolg. Die Frau am Schalter hatte uns verstanden und wir mussten mal wieder ein kleines Vermögen für die Zugtickets hinblättern: Umgerechnet knapp 3 Euro für Hin- und Rückfahrt. Einfache Strecke 56 km. Wenn das auch in Deutschland so wäre, würde ich viel öfter mit dem Zug fahren...
In Hermannstadt irrten wir zuerst eine Weile herum, bis wir endlich das Büchercafe gefunden hatten, indem wir uns später mit Frau H. treffen wollten. Nur damit man schon mal weiß, wo man später hinmuss...
Danach waren wir im selben Restaurant essen wie schon letzte Woche. Diesmal wurde eine Gemüsesuppe ausprobiert. Was soll ich noch groß sagen? Es war wieder einmal seehr gut.
Natürlich durfte zum Nachtisch auch unsere neue Leibspeise Kürtös nicht fehlen. Wir saßen also auf dem Marktplatz in der warmen Sonne und beobachteten das Treiben. Die Tauben dort werden wirklich gemästet. Und dann kommen sie gleich alle im Schwarm angeflogen. Es war lustig zu beobachten. Außerdem ist der Kleidungsstil mancher Menschen hier nichts für schwache Nerven.
Nach dieser Stärkung waren wir bereit für eine kleine Besichtigungstour. Wir haben uns eine Kirche am Marktplatz angeschaut und anschließend den Turm der evangelischen Kirche bestiegen. Es ging schon ganz schön hoch rauf, aber wozu hat man Treppen mit Geländer? Der Ausblick von oben war wirklich toll...
Und schon war es Zeit, ins Büchercafe zu gehen. Frau H. wartete schon auf uns und war sehr interessiert an allem, was uns so begegnet ist in den letzten Wochen. Dieses Büchercafe ist wirklich eine schöne Idee. Man kann sich Bücher nehmen und lesen, während man einen Kaffee trinkt. Sehr gemütlich! Es war ein schöner Nachmittag. Zum Ende hin hatten wir Glück – denn natürlich hatten wir vergessen nachzuschauen, wann Züge zurückfahren. Wir mussten nur eine halbe Stunde warten. Danach wäre erst um halb zwölf wieder ein Zug gefahren. Die Rückfahrt war sehr angenehm. Wir hatten einen modernen Zug erwischt. Allerdings war es auch abenteuerlich: es war so dunkel, dass man nicht erkennen konnte, wie der gerade durchfahrene Bahnhof hieß. Bei jedem Halt haben wir rausgestarrt und versucht, etwas zu erkennen. Zum Schluss hat aber alles geklappt und wir sind am richtigen Bahnhof ausgestiegen. Zu Hause gab es dann noch Mais und Salat...Lecker!!!

Beitrag von Elke

Samstag, 3. Oktober 2009

Kraft tanken

Das erste was ich heute getan habe, war meiner Schwester zum Geburtstag zu gratulieren. Das werde ich auch hier tun: Alles Liebe zum Geburtstag liebe Rhea!!! Geweckt wurde ich durch einen Besuch unserer Vermieterin. Was soll ich sagen, ich war nicht sehr begeistert. Sie hat die Angewohnheit einfach in die Wohnung zu kommen, etwa zu holen und wieder zu verschwinden. Egal ob wir schlafen, arbeiten oder kochen oder was auch immer. Ich hatte bis dahin noch geschlafen. Danach nicht mehr. Wir standen also auf, frühstückten und dann ging ich wieder ins Bett. Ich hatte so Kopfschmerzen, mir wars kalt und meine Nase lief. Diagnose: Erkältung. Ich bin also wieder auf meinen Sofa gekrabbelt und habe weiter geschlafen. Die anderen Zweit hatten in der Zeit einen meeega Putzwahn und haben die komplette Wohnung gesäubert. DANKE:-) Nach der Vertreibung unserer Untermieter (Fr. Staub, Hr. Fussel und Fam. Dreck) bin ich dann heiß duschen gegangen. Danach ging es mir etwas besser und ich habe den Beiden anderen Einkaufsmöglichkeiten in Mediasch gezeigt. Eigentlich wollten wir gleich einkaufen, aber die Stadt war wie ausgestorben und die Geschäfte hatten großteils zu. Sie haben Samstags wohl nur bis 13 Uhr geöffnet. Unser großer Einkaufsmarkt hatte aber offen und so haben wir zum 20ten mal Käse gekauft und auf dem Markt ein bisschen Gemüse. Ja, es hat geklappt:-) Wobei uns die Verkäuferin ein halbes Kilo mehr von den Gurken aufgeschwatzt hat. Nach unserer Rückkehr in die Wohnung, habe ich für uns Nockerln gekocht. (An Daheim: es war wie bei euch: alle mögen es.) Kathrin will diese daheim auch einführen, weil sie so lecker sind:-) Nach diesem Essen habe ich versucht Käsekuchen ohne Quark zu backen, weil den gibt es hier irgendwie nicht. Es hat so halbwegs geklappt. Ich würde sagen: man kann ihn essen:-)
Dann war der Tag auch bald wieder vorbei. Es war seeeeeeeeeeeehr angenehm einfach mal abzuschalten und die Beine baumeln zu lassen.

Beitrag von Karuna

Freitag, 2. Oktober 2009

Klassenausflug

Heute wurde ich etwas unsanft geweckt: es hat stark gewittert. Toll! Die ganze Zeit hat es nicht einmal geregnet und ausgerechnet heute, wo wir einen Ausflug machen wollen...Außerdem war ich noch etwas müde, weil wir uns schon um 7 Uhr am Bahnhof getroffen haben. Frau D. und 17 mehr oder weniger muntere Schüler samt erstaunlich vielen Vätern wartete schon auf uns. Ein Schüler konnte leider nicht mehr mitkommen. Er dachte, dass der Ausflug wegen des Regens ausfallen würde und war in die Schule gegangen...
Die Zugfahrt war sehr lustig. "Frau Elke, ich will mit dir sitzen." Ich hatte endlich auch einmal Zeit, mit den einzelnen Schülern zu reden und habe viel über sie erfahren.
In Schässburg angekommen, machten wir uns in Zweierreihen auf den Weg in die dortige deutsche Schule. Die beiden Klassen hatten anschließend eine gemeinsame Handarbeitsstunde und bastelten eine Stadt aus Papier. Ich bin danach doch sehr sehr froh über meine Klasse in Medias. Die Schule in Schässburg ist zwar besser ausgestattet, aber die Atmosphäre ist lange nicht so schön wie in Medias. Auch die Kinder wurden mit der anderen Klasse nicht so recht warm und wollten eigentlich gleich wieder gehen.
Wir machten also noch einmal eine Tour durch Schässburg- die Stadt ist tagsüber genauso schön wie abends...Herzliche Grüße an dieser Stelle an die Fremdenführer von letzter Woche!:-)
Vor allem die Aussicht vom Stundenturm war wirklich toll. Aber die Aussicht ist hier ja von überall schön, weil das Land einfach wunderschön ist.
Gegen Mittag wurden die Kinder und auch wir langsam müde und wir machten eine Trinkpause in einem kleinen Kaffee. Auf dem Weg zum Bahnhof spielten die Kinder mit uns ein lustiges Spiel: Deutsche Praktikanten sprechen rumänische Wörter und Sätze nach. Sie haben sich sehr darüber amüsiert, dass uns das so schwer fiel.
Am Bahnhof fiel mir wieder einmal auf, wie sprachbegabt die Kinder sind: Sie unterhielten sich auf Englisch mit einem türkischen Rechtsanwalt.
Auf der Rückfahrt waren einige so müde, dass sie einschliefen. Dabei ist die ganze Klasse heute abend noch auf eine Geburtstagsparty eingeladen. Die Eltern tun mir jetzt schon leid. Morgen haben wir frei und freuen uns alle schon aufs Ausschlafen. Und ich werde mir morgen Oropax oder rosa-plüschige Ohrenschützer kaufen, damit ich endlich auch einmal die Chance habe, irgendetwas konzentriert schreiben zu können.

Beitrag von Elke

Revival of the "Scheißbrich"

Der achtstündige (!!!) Klassenausflug zum mystischen, vladuzischen Schässburg begann wie auf Kommando mit einem unheimlichen, bombastischen Gewitter, das mit Blitz und Donner alles andere als geizte und uns schon mitten in der Nacht, vor dem ohnehin schon sehr frühen Weckerklingeln, aus dem Bett katapultierte.
Die Stimmung war im Morgengrauen also schon mehr als passend, was sich allerdings auf unser Gemüt weniger auswirkte: Die Kinder standen aufgeregt und überpünktlich am Bahnhof bereit und plapperten munter bis überdreht miteinander.
Wie auf ein geheimes Zeichen stürtzten sich einige Kinder auf unsere (noch) freien Arme, um nach unseren Händen zu greifen und uns so als Partner für den traditionellen Gänsemarsch auszuwählen.
An solchen Tagen wünsche ich mir oft einen Oktopus in der Familie zu haben, sodass ich mehr Kinder an die Hand nehmen könnte... Um das unübersichtliche Kinderknäul an meinen Fingern zu bändigen, einigten wir uns auf ein faires Abwechseln :-)
Mit dem bereits erwähnten "Schnellzug" ging es dann ab nach Schässburg, um zunächst die dortige deutsche Schule zu besuchen. Ich möchte nicht so genau darauf eingehen, nur festhalten, dass unsere Medias-Schule eindeutig wohlerzogene Schüler aufweist... *Blume an den Mund halt und druch die Blume sprech* ;-)
Danach machten wir uns auf, zu einer abenteurlichen Erkundungstour, "1,2,3......173" Stufen hinauf zu einer Kirche, vorbei an einem Felsvorsprung mit sagenhaftem Ausblick über die Stadt, zurück in die Stadt am Radhaus vorbei und hinein in den sogenannten Stundenturm, um dessen knarzigen Holztreppen hinaufzukrackseln und (mit etwas zittrigen Beinen, man beachte die Höhe) erneut den unbeschreiblichen Ausblick über die Stadt zu genießen.
Als wir an wohlbekannten Orten vorbeikamen, an denen wir beim ersten Besuch mit unseren Vladuzen waren, mussten wir uns immer angrinzen. Danke nochmal, ihr Flattermänner, für die lustige Zeit in "Scheißbrich"!
Um bei en Meerestieren zu bleiben, würde ich unsere Truppe am Ende des Ausfluges als platte Flundern bezeichnen. Wir waren wirklich erschöpft und kämpften uns zurück ins Tal an den Bahnhof, während die Kinder fröhlich deutsche Kinderlieder anstimmten.
An dieser Stelle grüße ich meinen Ohrwurm, der mir seitdem etwas über eine Oma vorträllert, die im Hühnerstall Motorrad fährt, einen Nachttopf mit Beleuchtung aufweist und einen durch gardienenbehangene Brillengläser anblickt.
Während wir auf den zug warteten, ließen uns die Kinder bunt durcheinandergewürfelte rumänische Vokabeln aufsagen. Anfangs fragten wir noch nach deren Bedeutung, doch als es immer komplizierter wurde und wir schließlich Sätze bildeten, hörten wir damit auf.
Ein Fehler, da ich plötzlich gröhlende Kinder um mich herum hatte. Ich hatte tatsächlich einen Satz geäußert, der einen Weihnachtsmann beinhaltete, der einen hölzernen Allerwertesten besaß...:-D
Gerade haben wir uns mit selbstgemachten leckeren Krautwickel (Danke an die Nachbarin) die Bäuche vollgehauen und werden unn gleich erschöpft, aber zufrieden vor den Fernsehn plumpsen lassen.


Zum Schluss möchte ich noch mein allerliebstes Geburtstagskind in Deutschland grüßen! Wäre heute so gerne dabei, um dich zu feiern. Alles, alles gute, Süße, lass es krachen :-)

Beitrag von Kathrin

Schässburg die Zweite

Oh mein Goooott! Das war vielleicht früh heute Morgen!!! In Deutschland wäre es 5 Uhr gewesen. Wisst ihr alle, dass wir hier einen Zeitunterscheid von einer Stunde haben?
Also wir sind aufgestanden und haben uns halblebig zurecht gemacht. Dann sind wir zum Bahnhof gewankt... Dort trafen wir auf eine riesen Herde Affen, - oh nein Moment - das war ja die Klasse 4 von Frau Elke! Also, wir sind wieder mit dem abenteuerlichen Zug nach Schässburg gefahren. Mit 17 Kinder und Fr. D. Da es heute Nacht ziemlich gewittert hat, waren alle etwas müde und noch auf dem Weg zu Bahnhof hat es geregnet. Im Zug meinte ein Junge: „Frau, schau die schöne Landung (Landschaft).“ Das Gelächter weckte alle:-) Nach der Fahrt, stiegen wir in Schässburg aus und erinnerten uns als erstes an unsere Vladuzen - oh, ich habe sie schon lange nicht mehr erwähnt. Mit den Kindern im Schlepptau gings den Berg hinauf, zur dortigen deutschen Schule. Ein Lob an unsere Kinder. Sie benehmen sich wirklich sehr gut. Wir wurden durch die Schule geführt und die Kinder bastelten währendem mit einer anderen Klasse zwei Bauernhöfe. Dabei bewiesen unsere Kinder deeeeutlich mehr Sitzfleisch. Nach diesem Besuch ging es weiter. Die Treppe mit 173 Stufen zur Kirchenburg hinauf und um die Kirche herum. Da empfing uns ein herrlicher Ausblick, mit Sonnenschein. Nach dem Abstieg ging es zum Rathaus und zu einem Turm, worin ein Museum eingerichtet ist. Diesen bestiegen wir dann sogleich. Mein Magen war von dieser Aussicht nicht begeistert, die Kinder um so mehr. Und was fand ich oben auf der Brüstung??? Eine Marke mit der Inschrift : Heilbronn am Neckar 1600 km. So weit bin ich also weg:-( Das war echt cool! Es ging dan weiter, den Turm wieder hinab, durch die Gässlein von Schässburg und nach einem Shoppingaufenthalt für die Kinder, gings auch wieder Richtung Zug. Da mussten wir noch ein wenig warten. Schon auf dem Weg, hatten die Kinder ab und an versucht, uns für die rumänische Sprache zu begeistern. Die Kinder waren auf den Geschmack gekommen. Wir mussten alle ständig Wörter nachsprechen, diese wurden immer schwieriger. Wir mussten alle lachen. Irgendwann lies ich die Kinder Fischers Fritz fischt frische Fische aufsagen – weiteres Gelächter. Im Bahnhofswartesaal, trafen wir auf einen türkischen Anwalt, der sich auf Englisch mit den Kindern unterhielt. Die Kinder sind sprachlich echt talentiert.
Die Rückfahrt war lustig. Die Kinder kamen mit uns ins Gespräch, bis auf zwei die einschliefen, weil sie so kaputt waren von diesem Tag. Uns ging es ähnlich. Nun sind wir daheim, haben unsere Krautwickel von der Vermieterin gegessen und legen uns eine Runde aufs Ohr. In diesem Sinne: Gute Nacht.

Beitrag von Karuna

Planungsphase

Am Mittwoch hatte ich einen eher lockeren Tag. Ich musste nur eine Stunde halten und da ging es ums Gedichte lesen. Das hieß: Viel Arbeit für die Schüler und wenig für mich...:-)
Heute hatte ich meine vorläufig letzte Mathestunde zu halten. Ich muss sagen, mit diesem Fach stehe ich immer noch ein bisschen auf Kriegsfuß. Es gibt einfach nicht so viele Möglichkeiten wie in Deutsch, den Unterricht etwas interessanter zu gestalten... Aber so langsam wird es besser.
In der letzten Stunde schickten wir Karunas Lehrerin nach Hause und bereiteten mit ihrer Klasse etwas für unser Abschiedsfest vor. Die liebe Kathrin hat ihre schriftstellerischen Ambitionen in einem Sketch über unsere Einkaufserlebnisse ausgelebt...Die Kinder haben uns geholfen, die rumänischen Parts zu entwickeln und waren ganz begeistert. Wir mussten auslosen, wer wen am Ende spielen wird. Es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht!!!
Ich glaube, wir werden an diesem Tag alle sehr viel lachen...
Abends haben wir noch Besuch von einer anderen deutschen Praktikantin bekommen und zusammen Grießbrei gekocht. Nach der obligatorischen sportlichen Einlage gingen wir früh schlafen...

Beitrag von Elke

Hoch und Tief

Der Tag begann mit müden Augen. Wir werden irgendwie immer müder, obwohl wir eigentlich nicht sooo viel machen. So langsam bricht über Rumänien der Herbst herein, denn der Schulweg lag im unheimlichen Nebel versenkt. Ich habe eine Deutschstunde gehalten und mit den Kindern das Schicksal von Christy Brown bearbeitet. Das war sehr interessant. Als Abschluss durfte jedes Kind seinen eigenen Namen schreiben. Das war ein Spaß für alle. Dann war meine Fr. G. wieder da. Toll:-) War das entspannend nicht mehr alleinen den Unterricht zu bestreiten... und ich will Lehrerin werden :-) Die letzt Stunde ist Wahlfach. Da haben dir Kinder normalerweise Tanzen, da aber meine Mentorin das mit ihrem Rücken nicht leisten kann, haben wir drei Praktikanten die Stunde genutzt um unser Abschiedsfest vorzubereiten. Die Kinder waren toll dabei. Wir machen einen Sketch über unsere Markterlebnisse. Dazu mussten wir den Kindern erst einmal klar machen, was uns passiert ist. Sie haben sich schepps gelacht. Sehr lustig... Und geschauspieltert haben sich auch seeeeeeeeeeeehr gut. Als wir alles einmal gemacht hatten, sind wir dann nach Hause gegangen und haben uns auf unseren Besuch vorbereitet. Eine Studentin aus Erfurt hat sich zu uns eingeladen. So hat Kathrin Muffins gebacken und wir haben ein wenig aufgeräumt und dann sind wir sie abholen gegangen. Mit ihr haben wir dann Kaffee getrunken, die Mehlspeisen gespeist und uns unterhalten. An dieser Stelle möchte ich festhalten, dass ich uuuuunheimlich froh bin mit Kathrin und Elke hier gelandet zu sein und nicht mit anderen Menschen. Wir passen gut zusammen. Unsere neue Freundin ist zwar nett, hat aber einen etwas seltsamen Geschmack. Vielleicht liegt es am Bundesland – ich habe keine Ahnung. Abends haben Elke und ich sie noch heim gebracht und dann wollten wir ein wenig relaxen und die Beine hochlegen. Es kam anders. Ich habe ein paar schlechte Nachrichten von Daheim bekommen und das hat mich so beschäftigt, dass ich nach unserem Sportprogramm an nichts anderes mehr denken konnte. Auch hier ein Dankeschön an meine Lieben, die mich aufmunterten und mir zuhörten *Danke*. Ich werde euch auch weniger ärgern *Spaß*... Naja nach meinem emotionalen Tiefpunkt war die Nacht schon über uns hereingebrochen und wir wandelten ins Bett.
Alles in allem war es trotzdem ein schöner Tag.

Beitrag von Karuna

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Der große Bluff - oder Kathrin macht Matheunterricht :D

Diese Woche war total interessant, aber auf der anderen Seite sehr anstrengend für mich, weswegen ich nicht sooooo regelmäßig schreiben konnte, wie die anderen zwei Mädels ;-)
Als bekennende Matheniete hatte ich die Aufgabe die Klassenlehrerin meiner Siebten zu vertreten – Einem Mathegenie, wie es im Buche steht!
Leider hatte ich keine Karohemden und Korthosen im Koffer mitgebracht und auch eine Hornbrille konnte ich für diesen Anlass nicht beisteuern, um meine Rolle überzeugend darzustellen.
Kurzerhand sollte also ein riesendimensionales Geodreieck für die Tafel herhalten, das ich mir selbstbewusst und wie selbstverstänlich unter den Arm klemmte. ;-)
Es ist anders, wenn kein Lehrer mit im Zimmer ist.
Die Schüler testeten mich die ersten paar Stunden aus, um zu schauen, wie weit sie gehen können und was für eine Art Humor ich besitze – was anfangs sehr anstrengend war, bis sich eben alles eingespielt hatte.
Bei dieser Klasse hat es meistens gereicht, "Störenfriede" für mich an die Tafel schreiben zu lassen. SO konnte ich auch meine Tafelkreidenkrakelschrift erfolgreich vertuschen.
Die Klasse ist an sich sehr leicht zu handhaben und nach der Anlaufphase bin ich total gerne in die Klasse gegangen.
Hinterher erzählte mir ein Mädchen, dass ich alle Mädels mit meinem rosa Halstuch überzeugt hatte, das ich am ersten Tag trug – Ich wunderte mich schon über den bombastischen Anstieg ähnlicher Tücher an den Hälsen der Schülerinnen :D
Die Jungs fanden dagegen ein Mathespiel namens "Tafelfußball" (rote Karten, Trikots und Elfmeterschießen inklusive) so toll, dass sie am Ende in ein rumänisches Jubel- Fußball- Gegröhle einstimmten, das der Melodie nach unserem "OOOooooh wie ist es schöööööön, OOOOOhh wie is es schön!!!" sehr ähnelte. Das war im wahrsten Sinne des Wortes zum Schießen :-)
Allgemein waen die Kinder positiv von Lernspielen- und Zirkeln, sowie von Gruppenarbeiten überrascht. Daraus schließe ich, dass der Unterricht ab Klasse 5 wohl doch eher frontal abläuft.
Sogar die verhasste Grammatikstunde wurde heute überzogen. Zitat einer Schülerin: "Frau Kathrin, Grammatik ist nicht langweilig, sondern wir lachen!"
Inzwischen sind wir also ein gut eingespieltes Team, nur das Aufstehen der Schüler, wenn ich eintrete finde ich noch etwas befremdlich...

Ansonsten sind wir mitten in den Vorbereitungen für unseren letzten Schultag. Wir werden zusammen mit den Eltern, Lehrern und Kinder einen deutsch-rumänischen Abend verbringen,mit leckeren kulinarischen Spezialitäten, einem kleinen lustigen Theaterstück, in dem wir unsere lustigen Markt- und Kartoffelerlebnisse verarbeiten und bilinguale Lieder und Gedichten.
Freuen uns schon sehr darauf.

Morgen geht es mit Elkes Klasse auf Spurensuche des Grafen Draculas. Wir waren zwar schon in dem kleine, vladuzischen Örtchen, aber man kann ja nie genüg über die Flattermänner erfahren ;-)

Gerade duftet es sehr lecker und süßlich nach frischgebackenen Muffins - wir bekommen Besuch von einer anderen deutschen Praktikantin, die ebenfalls an unserer Schule ist.
An die Gebrüder Vladuz: Muffins sind amerikanische Mehlspeisen. Wenn etwas übrig ist, stellen wir es wie besproche mit etwas Milch auf den Aufboden :-D

Beitrag von Kathrin

Romania

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Zuletzt aktualisiert: 11. Okt, 19:49

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